Berlin-Lichtenrade, 24. Januar 2013 Zur mittlerweile dritten Veranstaltung zum „Stadtteilzentrum Lichtenrade“ hat die Stadtentwicklungsstadträtin Dr. Sibyll Klotz und die Planergemeinschaft von Urs Kohlbrenner eingeladen.

Der große Saal im Gemeinschaftshaus Lichtenrade war gut gefüllt und über 200 Lichtenrader verfolgten gespannt die 3. Standortkonferenz.


In der vorangegangenen zweiten Konferenz gab es intensive Diskussionen an Themen-Tischen und die Auswertung einer Fragebogenaktion. Die Planergemeinschaft konnte eine Vielzahl von Anregungen mitnehmen. Herausgekommen sind zwei Leitbilder, die die Planergemeinschaft nunmehr vorgestellt hat. Die Hauptintention ist, dass die Entwicklung eines längerfristigen Leitbildes für den Bereich der Lichtenrader Bahnhofstraße entsteht.

Wie sieht Lichtenrade in der Zukunft aus? Schüler haben Ideen!

Nach den Begrüßungsworten der Bezirksstadträtin für Gesundheit, Soziales, Stadtentwicklung, Dr. Sibyll Klotz, stellten erst mal die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse der Ulrich-von-Hutten-Oberschule (UvH) die Ergebnisse ihrer Überlegungen vor. In einem Projekt des Wahlpflichtfaches Sozialwissenschaften haben sich die engagierten Schüler, rund um den Lehrer Michael Dannenberg, mit der Entwicklung der Bahnhofstraße befasst.

Schüler der UvH vor ihrer "Bahnhofstraße der Zukunft"
Sie befragten Passanten mit Hilfe von Fragebögen. Die Vorstellungen wurden zusammengetragen und ausgewertet. Herausgekommen ist der Wunsch nach mehr Grünflächen, einem unterirdischen Parkhaus, einem Kindergarten und zum Beispiel Freizeitangeboten für die Jugendlichen. Eingeteilt in fünf Abschnitte ist dann ein Modell der „Bahnhofstraße der Zukunft“ entstanden.

Innerhalb dieses Projektes konnten die Schüler viele unterschiedliche Kompetenzen erlernen und in die Praxis umsetzen. Von der Entwicklung eines Projektes, der Methodik der Befragung, der handwerklichen Umsetzung des Modells und der Präsentation auf der Standortkonferenz: alle Schüler konnten sich und ihre Fähigkeiten gut einbringen.

Zwei Leitbilder der Stadtplaner

Dann waren die Stadtplanerprofis gefragt. Die vielfältigen, teils unterschiedlichen Anregungen der vorhergegangenen Anhörungen wurden ganz detailliert ausgewertet. Herausgekommen sind zwei Leitbilder.

Thematisch waren unterschiedliche Aspekte zu betrachten. Beim Thema Städtebau wurden drei Schwerpunkte identifiziert. Es geht einmal um die Eingangssituationen der Verkaufsmeile, also der Umgestaltung des S-Bahnhof-Vorplatzes bzw. des jetzigen Parkplatzes vor der katholischen Salvatorgemeinde. Auf der östlichen Seite wurde die Neuordnung der Zufahrt an der Goltzstraße betrachtet. Der dritten Bereich liegt eher in der Mitte der Bahnhofstraße. Hier wird die Kreuzungssituation Riedinger Straße und der Vorplatz von NETTO unter die Lupe genommen.

Urs Kohlbrenner, Sibyll Klotz und Sigmund Kroll (Amtsleiter Stadtplanung)
Der zweite Themenschwerpunkt Verkehr beschäftigte sich mit Entschleunigung des Verkehrs, der Aufwertung der Bürgersteige, eines konsensorientierten Parkraumbewirtschaftungskonzeptes und zum Beispiel der Sicherheit für den Radverkehr. Weitere Themen waren der Einzelhandel, Marketingstrategien und privates Engagement.

Im Leitbild 1 wurden kurzfristige Maßnahmen, besonders rund um den Eingangsbereich am S-Bahnhof Lichtenrade vorgestellt. Das Ganze steht erst mal unter der Überschrift „Stabilisierung des westlichen Bereiches.“ Die Leitbilder teilten die möglichen Maßnahmen in kurz-, mittel- und langfristig ein.

Ein Hauptthema bei den Leitbildern waren in diesem Zusammenhang mögliche Pavillons, eine Markthalle oder eine Art Marktplatz vor der Salvator-Kirche. Im Detail werden die Leitbilder auf der Website vom Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg vorgestellt.

Im Leitbild 2 wurde die Entwicklung eines Verkehrskonzeptes mit neuem Straßenprofil aufgezeigt.

Es wurde engagiert diskutiert

Bei den Diskussionen zeichnete sich ab, dass das Leitbild 2 oft als weiterreichend eingeschätzt wurde. Somit war bei vielen Redebeiträgen deutlich, dass man „nicht kleckern, sondern eher klotzen sollte.“

Die zuständige Stadtentwicklungsstadträtin Sibyll Klotz, die das Engagement der Bürger in Lichtenrade sehr bewundernswert findet, machte jedoch deutlich, dass es sich oft um langfristige Konzepte handelt: „Für die Umsetzung sind alle Bereiche im Bezirksamt und die Bürgerinnen und Bürger von Lichtenrade gefragt.“


Pfarrer (i.R.) Reinhart Kraft von der Ökumenischen Umweltgruppe "brennt" für Lichtenrade

Viele Bürgerinnen und Bürger, Vertreter von Vereinen und Initiativen meldeten sich zu Wort. Erhofft hatte man sich, dass konkrete Maßnahmen vorgestellt werden. Nicht immer war den Beteiligten klar, dass ein Leitbild eher allgemeiner angelegt ist.


Dr. Georg Wagener-Lohse, Sprecher des "Bürgerforums Zukunft Lichtenrade"


Ralf Koch, Ökumene vor Ort in Lichtenrade

Christian Zander (CDU-Fraktion der BVV Tempelhof-Schöneberg)


Sabine Klein, Lichtenrader Unternehmerin, vom Unternehmer-Netzwerk

Karl Wachenfeld vom Unternehmer-Netzwerk Lichtenrade


Frank Behrend, Vorsitzender des Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümervereins Lichtenrade

Lars Hombach von der Lindenapotheke, auch Sprecher der Bahnhofstraßen-Initiative

Hagen Kliem, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Bahnhofstraße: "Uns gibt es nach wie vor!"
Der Vorsitzende der Dresdner Bahn, Manfred Beck, wies darauf hin, dass viele Planungen auch von der Trassenführung der Bahnstrecke abhängen.

Viel wurde über die Parkplatzsituation, aus der Sichtweise der unterschiedlichen Gruppen und Beteiligten, diskutiert.

Der mit Abstand jüngste Schüler vom Projekt der UvH, Marius Greger (13), sprach die Vorteile eines unterirdischen Parkhauses an.


Stadträtin Sibyll Klotz verfolgt die Ausführungen ihres Amtsleiters Siegmund Kroll
Am Ende der Sitzung wurde Übereinstimmung darin erzielt, dass die Planergemeinschaft auf Grundlage des Leitbildes 2 konkrete Aspekte des Leitbildes 1 mit einbezieht. So soll bei der nächsten Standortkonferenz, am 7. März, ein gemeinsames Leitbild die teils etwas abweichenden Aspekte zusammenbringen.

Thomas Moser

Die genauen Ergebnisse sind (in Kürze) hier nachzulesen:

http://www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/organisationseinheit/planen/lichtenrade-bahnhofstr.html

Fotos: Thomas Moser -BerLi-Press


 

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