Auch in diesem Jahr wird wieder ein ganz besonderer Kiez-Kalender für Tempelhof erscheinen. Hans-Ulrich Schulz hat im Rahmen „Berliner Kiez Kalender“ für das Jahr 2015 einige Schätze aus seiner Postkartensammlung zusammengetragen. Ein hochwertiger Druck des im Verlag Morgana-Edition verlegten Kalenders garantiert zwölf Monate Freude an schönen Aufnahmen.

Auf dem Deckblatt wird eine sogenannte Kleeblattkarte „Gruss aus Tempelhof“ von 1903 veröffentlicht. Hier kann man gut erkennen, dass Tempelhof zu dieser Zeit Garnisonsort war.


Lichtenrader ist diesmal gleich mit drei Postkarten vertreten.


Der Gruss aus Lichtenrade zeigt die „Urzelle“ Lichtenrades. Beim Blick auf den Dorfteich kann man das Storchennest auf einem Birnbaum entdecken. Um 1900 hatte Lichtenrade 851 Einwohner. Der abgebildete Dorfkrug beherbergte viele Jahre die letzte Poststation zum Pferdewechsel der Postkutschen auf dem Weg nach Berlin. Heute sind in dem Gebäude eine Tanzschule und eine Zahnarztpraxis beheimatet.


Im September zeigt der Kalender, der immer wieder auch ein beliebtes Geschenk ist, das beschauliche Wirtshaus unweit der Bahnstation. Das Lokal war ein Nebengebäude (Probierstube und Ausschank) der Mälzerei der Schlossbrauerei Schöneberg. Das Gebäude ragt noch heute imposant in den Himmel von Lichtenrade. Seit 1945 als „Haus Buhr“ später als „Landhaus Lichtenrade“ bekannt, steht der Gebäudekomplex an der Bahnhofstraße unter Denkmalschutz, verfällt aber bereits seit einigen Jahren. Es ist völlig unklar, wie sich dieser Bereich am S-Bahnhof künftig entwickeln wird. Eine wichtige Frage wird dabei sein, ob die Dresdner Bahn oberirdisch oder, wie es die Forderung von vielen Lichtenradern ist, in einem Tunnel geführt wird.

Ein weiteres Kalenderblatt zeigt den Waldweg. In Lichtenrade, westlich der Wünsdorfer Straße, entstanden in den 20-iger Jahren des letzten Jahrhunderts große Siedlungen. Hierzu gehörte auch die Künstlersiedlung am Waldweg, der 1949 in Franziusweg umbenannt wurde. Auf dieser Ansichtskarte von 1924 sind im Hintergrund noch im Bau befindliche Häuser erkennbar. Die Straße ist zu der Zeit noch ein Sandweg.

Weitere interessante Postkarten gibt es aus Marienfelde, Mariendorf, Tempelhof und vom „Graf Zeppelin“ auf dem damaligen Zentralflughafen Berlin.

Historisch interessierte Menschen und Liebhaber schöner Kiez-Kalender werden begeistert sein. Der Kalender wird auch als Weihnachtsgeschenk für besondere Beachtung sorgen. Für nur 12,50 Euro kann der Kalender in den inhabergeführten Buchhandlungen in Tempelhof und Lichtenrade oder über den Verlag käuflich erworben werden.

Thomas Moser

 

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