Auf dem Lichtenrader Campingplatz an der Nuthestraße, direkt an den S-Bahn-Gleisen wohnen und leben auch ganzjährig Menschen, die sonst keine Wohnung bekommen oder sich keine leisten können. Für viele Nutzer ist dies ihr einziges Zuhause. Das 90.000 quadratmetergroße Grundstück gehörte ursprünglich der Bahn.

Bis Ende des Jahres müssen alle Camper ihren Platz verlassen. Ein Investor will an dieser Stelle bauen. Klar war, dass der Campingplatz nicht auf Dauer für die Camper zur Verfügung stehen wird. Schon vor Jahren, als ein Großinvestor an der ehemaligen Mälzerei ein Einkaufszentrum bauen wollte und auch diese Grundstücke im Auge hatte, stand die Räumung an. Dann gab es jedoch einen Aufschub, der offensichtlich nun beim neuen Investor endgültig vorbei ist.


Ein Hintereingang

Von der Nuthestraße aus betrachet. Die davor liegenden Kleingartengrundstücke sind schon jahrelang freigeräumt und liegen immer noch brach.
Das rbb-Fernsehen berichtete in einem ausführlichen Beitrag darüber. Der Platzbetreiber erklärt dem rbb, dass er bis zuletzt mit dem Bremer Investor verhandelt hat, zumal auch sein Existenz davon bedroht ist.Es trifft rund 150 Camper, die jetzt tief erschüttert sind. Man ist davon ausgegangen, dass die Plätze noch bis 2018 zur Verfügung stehen und entsprechend haben einzelne Camper noch investiert. Einige haben auf dem Platz ihren festen Wohnsitz und befürchten, dass sie keinen bezahlbaren Wohnraum finden. Einige haben Schulden, sind ohne Arbeit oder haben mehrere Tiere. Ein Anwohner berichtet, dass es dem Senat bewusst sein muss, dass Ende Dezember hier viele mit einem Koffer auf der Straße stehen werden: „ 120 Leute, das ist wie ein komplettes Hochhaus.“

Der Baustadtrat des Bezirks, Daniel Krüger, erklärt dem rbb-Fernsehen, dass man leider nichts tun kann: „Das ist sicher für die Betroffenen bedauerlich.“ Es wird nicht die Möglichkeit gesehen, dass der Bezirk adäquate Ersatzflächen zur Verfügung stellt und andererseits entsteht an dem jetzigen Ort auch notwendig gebrauchter Wohnraum: „Wir gehen davon aus, dass mit dem Bau im nächsten Jahr begonnen wird.“ Rund 215 Reihen- und Doppelhäuser mit Dachgeschoss und Gartenterrasse sollen entstehen. Diese Neubauten werden sich die Camper in der Regel nicht leisten können.

Thomas Moser (auch alle Fotos)

Fast eine Idylle...Die alte Mälzerei vom Hintereingang des Campingplatzes aus betrachtet...:


 

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