Marijke Höppner „on tour“ - Heute in Lichtenrade

August 2012 Es gibt Sommerferien, Sommerinterviews und auch eine Sommertour durch den Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses (JHA) der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Tempelhof-Schöneberg, Marijke Höppner (SPD), will sich einen Überblick über die Jugendhilfelandschaft im Bezirk verschaffen. Im September 2011 fand die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus und zur BVV statt. Einige Zeit später haben sich die Ausschüsse konstituiert. Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bezirksparlament, Marijke Höppner, wurde zur Ausschussvorsitzenden des JHA gewählt.

Nun hat sie sich aufgemacht, um alle Ortsteile im Bezirk näher kennen zu lernen. Da das Jugendamt etwas anders organisiert ist, sind insgesamt 7 Regionen in der Tourplanung. Nun besuchte die Ausschussvorsitzende Lichtenrade. Hier waren sogar zwei Tage eingeplant.

Am ersten Tag ging es im Dienstgebäude des örtlichen Jugendamtes los. Im Bürgerzentrum in der Briesingstraße wurde Marijke Höppner von der Regionalleiterin Irmgard Beckmann empfangen.

Zusammen ging es zum ersten Stopp in den Tannenhof Berlin-Brandenburg e.V., eine Einrichtung, die sich intensiv um suchtkranke Menschen kümmert. Der Tannenhof war eine der ersten Suchthilfe-Einrichtungen, in denen Mütter oder Väter zusammen mit ihren Kindern aufgenommen wurden. Hier konnten die Besucher viel über die Arbeit dieses großen Trägers erfahren.


Roland Stähle, Marijke Höppner, Irmgard Beckmann und Oliver Schmidt
Gestärkt von einem leckeren Mittagessen ging es dann zum nahe liegenden Freizeittreff LortzingClub. Einrichtungsleiter Oliver Schmidt und der AHB-Berlin Süd-Trägervertreter, der Geschäftsführer Roland Stähle, führten die Besucher durch die alte Lichtenrader Jugendeinrichtung. Schmidt wusste zu erzählen, dass hier die Amerikaner nach dem Krieg die Jugendeinrichtung gegründet hatten und viele Lichtenrader an diesem Ort das Schwimmen gelernt haben. Der besondere Clou dieser Einrichtung war über viele Jahrzehnte, dass ein kleines Schwimmbad betrieben wurde. Mitten in der Einfamilienhausgegend im Lichtenrader Komponistenviertel ist für den Sommer noch ein kleines Schwimmbecken übrig geblieben. Daneben tummeln sich viele Tierchen im liebevoll angelegten Todestümpel. Die Theaterprojektarbeit im LortzingClub ist sehr beliebt und so konnte erst kürzlich die Schneewittchenaufführung bejubelt werden. Aber auch von Personal- und Geldsorgen ist der Kinder- und Jugendclub betroffen. Nur an drei Tagen kann die stark frequentierte Einrichtung regulär betrieben werden. Das Haus bedarf an einigen Stellen dringend baulicher Investitionen. Ein wichtiges Standbein ist mittlerweile der Förderverein Rückendeckung-Berlin e.V., der so manches Angebot gerettet hat.


Einen Raum hat der Förderverein wieder liebevoll „wachgeküsst“ und renoviert.

Weiter ging es mit Fahrrad zu den Tagesgruppen „Alte Feuerwache“, die vom Tannenhof betrieben werden.


Hier werden Kinder im Grundschulalter betreut, die in besonders belasteten familiären Situationen leben.

Babett Kirmis und Tamara Schönnebeck empfangen den Besuch.
Ein Schulbetrieb findet in diesem schönen und historisch wertvollen Fachwerkgebäude ergänzend statt. Durch das umfangreich sanierte Haus führte die „Hausherrin“ Tamara Schönnebeck. Zusammen mit der Leiterin, der Diplom-Sozialpädagogin Babett Kirmis, konnten alle Fragen geklärt werden.

Besonders spannend fand Marijke Höppner die kleine Werkstatt. Die große Schaukel probierte die JHA-Vorsitzende dann höchstpersönlich aus.

Einige Schritte weiter, direkt am historischen Dorfkern, liegt das Jugendcafé am Dorfteich. Hier, wo die Urschule von Lichtenrade stand, tummeln sich auch jetzt Mädchen und Jungen ab 13 Jahren. Der Mittelpunkt in der Einrichtung ist ein modernes Internetcafé, das immer gut besucht ist.

Jugendcafé-Leiterin Rosa Martins Samuel zeigt die Sommer-Erholungs-Strand-Wohlfühltoilette und freut sich über die ersten neuen Außenbemalungen der kleinen Einrichtung.

Auf der hinteren Frontseite sind Beschäftigte und Besucher als Scherenschnitt-Zeichnung verewigt und der Kiez wurde als Graffiti von einigen Jugendlichen an der hinteren Längstseite nachempfunden.

Die „Tags“, wie die Signaturkürzel der Jugendlichen heißen, sind an einigen Stellen etwas groß geraten, findet Rosa Martins Samuel.

Weiter ging es in Richtung Hochhausviertel im Nahariyakiez, der im Osten von Lichtenrade liegt.

Regionalleiterin Irmgard Beckmann erläuterte die Sozialstruktur dieses Viertels, bevor es in das Kinder- und Jugendhaus der evangelischen Kirchengemeinde ging.

Vor über 30 Jahren wurde diese Einrichtung in der Nahariyastraße 19 erbaut. Sie war ein wichtiger Treffpunkt in der damals neu erbauten Siedlung. Auch heute pulsiert hier das Leben.

Pfarrer Wieloch (vorne), Elfi Ströhler mit ihrem Kollegen erfreuen Marijke Höppner.
Die Leiterin Elfi Ströhler, einige Kollegen und Pfarrer Roland Wieloch zeigten voller Stolz den beliebten Aufenthaltsort für die Kinder und Jugendlichen. Besonders beeindruckend war dann für Marijke Höppner und Irmgard Beckmann der große Abenteuerspielplatz.


Da hätten Irmgard Beckmann und Marijke Höppner am Liebsten gleich mitgesägt...
Hier werden Holzhäuser über Holzhäuser gebaut. Besonderes Treiben ist jetzt, weil es um die Preisverleihung für die beste Hütte geht. Der „Goldene Hammer“ ist bei den Kindern sehr beliebt. Die vielen Bretter, die hier benötigt werden, kommen als Spende von einer Sargfabrik. Das ist fast wie ein Sechser im Lotto für das Kinder- und Jugendhaus.

Roland Wieloch erzählt viel zur Historie der Kindereinrichtung. Die Besucher lassen sich noch bei schönstem Sonnenschein mit leckeren Kuchen von Elfi Ströhler verwöhnen. Natürlich bekommen die Kinder auch eine Kostprobe ihres beliebten Kuchens ab. Einer Gruppe aus Tansania, die zeitgleich zu Besuch in der Kirchengemeinde war, gefiel auch die angenehme Atmosphäre in Lichtenrade.

Zwei Jugendliche führten die „Reisenden“ zu ihrer letzten Tagesstation zum Waschhaus, da man sich ohne Hilfe im Hochhauslabyrinth schnell verlaufen kann.

Das Waschhaus (Groß-Ziethener-Straße 94) ist ein wichtiger Anlaufpunkt für die älteren Jugendlichen, die sonst oft gar nicht wüssten, wo sie sich aufhalten sollen. Das Outreach-Team kann viel zur Sozialstruktur der Besucher erzählen.


M. Höppner, Hinrich Scheffen, Wolfgang Zeiser, Tabea Witt

Tabea Witt und Wolfgang Zeiser haben hier fast nur mit Jugendlichen mit sogenannten Migrantenhintergrund zu tun. Tabea Witt findet den Standort ideal: „Das Waschhaus ist wie die verlängerte Straße.“ Die Einrichtung bietet hier überwiegend ganz niedrigschwellige mobile Jugendarbeit an. Auf die Fußballpokale sind die männlichen Jugendlichen hier besonders stolz. Einige Besucherinnen interviewten gleich Marijke Höppner und erzählten von ihren Sorgen. Auch das NUSZ, das Familienzentrum der ufa-Fabrik, nutzt das Waschhaus Lichtenrade als Nachbarschaftstreffpunkt. Hinrich Scheffen kann von den Angeboten berichten, die von PeKiP-Gruppen bis hin zu Yoga für Mütter und Kinder gehen.

„Puh“, das war ein langer Tag, als Marijke Höppner und Irmgard Beckmann ihre Heimfahrt antreten konnten. Viele positive Eindrücke werden jedoch bleiben!

Am zweiten Tag ging es dann zum Nachbarschafts- und Familienzentrum in der Finchleystraße und zum kommunalen Kinder- und Jugendclub im Gemeinschaftshaus in der Barnetstraße. Hier begleitete der Jugendstadtrat Oliver Schworck (SPD) die JHA-Vorsitzende. Fast alle Regionen sind nun angeschaut. Für Frau Höppner ist eindeutig, dass ihr so die künftige Arbeit leichter fallen wird und der Bezirk für sie ein ganzes Stück transparenter wurde.

Thomas Moser (auch alle Fotos)- www.lichtenrade-berlin.de


 

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