Eine Kiezreporter-Impression mit Kommentaren

Da war ich in diesem Jahr richtig gespannt. Zum zweiten Mal wurde eine Aktion in der Lichtenrader Bahnhofstraße angekündigt, die eine längere Öffnungszeit mit viel Musik versprach.

Das Versprechen wurde auch eingehalten, grundsätzlich jedenfalls. Für den 1. April 2016 kündigten diverse Geschäftsleute eine längere Öffnungszeit bis 20 Uhr, viele Aktionen und abwechslungsreiche Musik an. Knapp 14 Tage vorher wurde mit der Werbung begonnen. Man höre und staune, so früh. Wer es nicht merkt, das ist Ironie!

Na ja, als wirkliche Werbung würde ich das nicht bezeichnen. Knapp 14 Tage vorher konnte ich auf der Facebook-Seite der Bahnhofstraße von dieser Aktion lesen. Dann sah ich vereinzelt bei den Einzelhändlern auch Plakate. Nun dachte ich, schon spät angefangen mit der Werbung, aber na gut. Aber auch danach kam nichts mehr! Von einer Pressemitteilung ganz zu schweigen. Auch auf der Bahnhofstraßen-Website habe ich keinen aktuellen Hinweis gefunden.

Dann kam der Tag, super Wetter, also optimale Voraussetzungen und ich ging selbstverständlich und ein wenig gespannt in die Bahnhofstraße. Jetzt konnte sich ja keiner beschweren, dass wegen schlechten Wetters so viele zu Hause geblieben sind.

So als Kiezreporter ist der Besuch eine freiwillige Pflicht und als Lichtenrader ist damit die Hoffnung verbunden, dass sich so langsam etwas bewegt. Ich erwartete schon etwas mehr Menschen auf der Bahnhofstraße. Aber ehrlich gesagt, es war wie immer auf der Bahnhofstraße ab 18 Uhr…wie ausgestorben.

Ich kam von der westlichen Seite, also vom Bahnhof, und dachte, dass ich mich im Tag geirrt habe. Gut, es war vielleicht halb sieben und das Weingeschäft war geöffnet. Ein guter Anfang. Schräg gegenüber bei Lederwaren Tiedtke war richtig was los und auffällig geschmückt.




Sekt zum Empfang, draußen Werbung für einen Kindermalwettbewerb und drinnen wurden Ketten gebastelt. Ein buntes Treiben in diesem Geschäft. In der westlichen Bahnhofstraße war das dann aber alles. Alle anderen Einzelhändler hatten hier geschlossen.

In der östlichen Bahnhofstraße war das Ergebnis schon deutlich besser. In vielleicht 10-15 Geschäften war was los. Wirklich gezählt habe ich sie nicht. Jedenfalls ist teilweise ist mit der Musik eine richtig gute Stimmung aufgekommen…. Mit dabei waren u.a. 2 Apotheken, Friseur Erdmann & Schmitt, Optiker und Hörexperten, Drogeriefachmarkt, Minows Tabakwaren…


Vielleicht habe ich in meinem Schnelldurchlauf einige offene Geschäfte auch nicht wahrgenommen. Dafür dann sorry…

Etliche Geschäfte hatten ihre Türen, trotz Frühlingswetter, leider nicht weit geöffnet und draußen habe ich fast nirgendwo richtig auffällige Hinweise, Plakate oder Tische gefunden. So ein wenig entstand der Eindruck bei mir, wir machen eine Aktion, aber keiner soll reinschauen. Wenn man in die Geschäfte und Apotheken ging, wurde man jedoch überall sehr freundlich und aufmerksam empfangen. Oft gab es einen Sekt oder Saft und dort wo die Musik spielte, war teilweise eine grandiose Stimmung. Gottseidank haben einige Musiker ihren Freunden Bescheid gesagt und offensichtlich haben auch Händler teilweise vorher ihre Kundschaft auf die Aktion hingewiesen.



Mit verschiedenen Händlern habe ich gesprochen und sie nach der fehlenden oder wenig Werbung gefragt. Ich will dies im Einzelnen gar nicht wiedergeben. Alle schienen mit der Werbung nicht zufrieden zu sein. Selbst sahen sie sich teilweise dazu auch nicht in der Lage, übereinstimmend erwarteten alle jedoch mehr vom Geschäftsstraßenmanagement, die auch als Veranstalter auf den Plakaten herauszulesen waren.

Ich kann nicht beurteilen, wer was bei der Vorbereitung tun sollte und getan oder nicht getan hat. Für mich ist jedoch ist eindeutig, egal wer hier etwas verschlafen war, dass mit der Werbung war Nichts!

Im letzten Jahr schrieb ich über die Aktion in der Lichtenrader Bahnhofstraße: „Die Bahnhofstraße wurde wachgeküsst! Es war zumindest ein erster Kuss, der Lust auf mehr macht. Am 1. April 2015, und das war kein Aprilscherz, hatten circa 40 Einzelhändler in der Lichtenrader Bahnhofstraße ihre Türen bis 21 Uhr geöffnet und boten viele Aktionen, Überraschungen und Angebote. In 15 Geschäften gab es sogar sehr abwechslungsreiche Live-Musik.“



Meine Hoffnung im letzten Jahr, mit dem wachgeküsst und so, hat sich leider nicht bewahrheitet. Ich hätte viel lieber etwas wirklich Positives berichtet, weil mir Lichtenrade sehr am Herzen liegt. Aber, liebe Profis, da müsst ihr eine ganze Schippe mehr rauflegen. So werden nur noch die Händler frustriert, die mitgemacht haben.

Die Zukunft der Bahnhofstraße kann nur besser aussehen, wenn hier mit Engagement geklotzt wird! Und dafür reichen die schönsten Arbeitsgruppen nun mal nicht aus.

Um es deutlich zu sagen, dass ist von mir eine Kritik und nicht nur meckern, die aber hoffentlich ein Anstoß dafür ist, dass sich etwas verändert.

Thomas Moser (auch alle Fotos)


 

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