Lena, die Lena Meyer-Landrut, die als Nr. 1 den Eurovision Song Contest rockte, stellte auf der diesjährigen Club-Tour ihr neues Album  „Crystal Sky“ vor. Der Rummel um „Unser Star für Oslo“ ist jedoch nun schon über 5 Jahre her. „Einfach das machen, worauf sie Lust hatte“ war Lenas Motto für das neue Album. Im Heimathafen Neukölln war der Deutschland-Auftakt der „Carry You Home“-Tour der 24-jährigen Sängerin.

Foto Nicolas Kantor
Im Vorprogramm stimmte die in Berlin lebende Australierin Kat Vinter das Publikum auf deren Liebling Lena ein und fand durchaus begeisterte Unterstützung. Sie war beim ausverkauften Konzertabend auch als Background-Sängerin dabei. Aber Lena ließ mit dem Konzertbeginn auf sich warten und kam mit fast halbstündiger Verspätung mit ihrer Band auf die Bühne. Mit einigen selbst geschlagenen Takten am Schlagzeug startete Lena den Abend, bevor sie gesanglich in den circa zweistündigen Abend überleitete. Es sollte ein durchaus rockiger Abend werden, der mit sphärischen elektronischen Klängen und Hymnenelementen mehr bot, als nur ein Abklatsch ihrer ersten Erfolge. Sie stellte ihr viertes Studioalbum vor, brachte aber auch einen Mix ihrer älteren Songs und coverte einige Songs, zum Beispiel von Justin Timberlake. Lena sprach immer wieder von ihrer Aufgeregtheit und das die Fans ihr die kleinen Fehler verzeihen sollten. Die Rockerin ist halt immer auch noch ein wenig das „kleine Mädchen“, was aber genau die Fans an ihr zu mögen scheinen. So betonte sie vor dem überwiegend jüngeren Publikum immer wieder: „Ich habe euch so lieb!“

Zusammen mit ihrer Sangeskollegin Lary, die als Special-Guest dabei war, sang Lena „Junimond.“ Sicher ein Highlight des Konzertes. Der Eurovision-Hit „Satelitte“ war auch in einer neuen Verpackung im Programm, leider mit total übersteuertem Ton… oder sollte das etwa so sein? Songs, die nur mit Begleitung einer Akustikgitarre präsentiert wurden, unterstrichen hingegen sehr schön die Live-Qualitäten der Sängerin.

Es war ein solides Konzert und die Fans fühlten sich wohl und waren begeistert. Beim Zugabeteil ließ sich Lena auch nicht lange bitten. Sie zauberte ihre zwei männlichen Schützlinge des Vorjahres von „The Voice Kids“ aus dem Hut. Bei „Wild and Free“ explodierte ein goldener Konfetti-Regen und die Stimmung war auf dem Höhepunkt. Ein gelungener Lena-Heimathafen-Club-Abend!

Thomas Moser


 

Donnerstag, 17. September 2015

Ost-Rocklegenden und "einer geht (mindestens) noch!" ... Rockerrente wird verschoben!

Die Ost-Rocklegenden Puhdys, Karat und City tourten 2015 sehr erfolgreich durchs Land.

Doppel-CD und DVD, noch einmal die Rocklegenden 2016 (nicht in Berlin) und das Puhdys-Abschlusskonzert als Solokonzert (in der Mercedes Benz Arena am 1. und 2. Januar 2016!)

Als ROCK LEGENDEN veröffentlichten die PUHDYS, CITY & KARAT ein erstes gemeinsames Album, das sich sofort im ersten Viertel der Media Control Charts platzieren konnte, und gingen zusammen auf Tournee. Zehn restlos ausverkaufte, gigantische Liveshows mit vielen, euphorisierenden Momenten zwischen den leidenschaftlich agierenden Musikern und dem glücksseligen, generationsübergreifenden Publikum.


Deshalb war es für Universal unabdingbar, den Livemitschnitt aus Chemnitz von der Tour auf Doppel-CD, DVD und Limited Package (mit Doppel-CD und DVD), die nicht nur die Energie und Magie der Spektakel eins zu eins wiedergeben, sondern auch dessen emotionale Dichte vermittelt, zu veröffentlichen.

Last but not least werden die PUHDYS am 1. und 2. Januar 2016 ihre beiden letzten Solokonzerte in der Mercedes Benz Arena Berlin geben. Zweifelsfrei ein Mega-Highlight mit vielen Emotionen auf der Bühne und im Publikum.


Bis Anfang 2016, Jungs. Wir sehen uns! ToM

Letzte Konzertberichte: LINK


 

Ein Stimmungsbericht von der Pyronale 2015

7. September 2015 Wer am letzten Wochenende in Berlin unterwegs war hat sich vermutlich gefragt, warum Bahnen und Straßen so voll waren. Doch Kenner wissen, Anfang September gibt es drei Großveranstaltungen in der Hauptstadt. Die Internationale Funkausstellung IFA, das Musikfest Berlin und das jährliche Highlight für alle Pyromanen (neben Sylvester): die Pyronale.

Das Feuerwerk-World-Championat feierte dieses Jahr sein 10-jähriges Jubiläum ... und was für eins! Über 65.000 Besucher strömten an zwei Tagen auf das Maifeld vor dem Olympiastadion, um sich von Feuerblumen, Fontänen und Goldregen bezaubern zu lassen. Weitere tausend Menschen, die kein Ticket mehr ergattern konnten oder wollten, waren rund um das Olympiastadion sowie auf dem Teufelsberg anzutreffen. Ausgestattet mit Decken, Campingstühlen und Stativen für ihre Kameras, sowie einem freundlichen Lächeln auf den Gesichtern warteten sie voller Vorfreude auf das Großereignis.

In den letzten neun Jahren traten 41 Teams aus 30 Ländern aller Kontinente an und verschossen dabei rund 162 Tonnen Großfeuerwerkskörper. Das 2005 gegründete Feuerwerksevent findet mittlerweile weltweit Anerkennung und erhält mehrere Dutzend Bewerbungen von Teams pro Jahr. Der besondere Reiz an dieser Veranstaltung ist die Konkurrenz zu anderen Teams und ein möglicher Sieg, welcher schon zu einer Art Qualitätssiegel geworden ist.

Das Reglement

Bei der Pyronale treten jährlich 6 Mannschaften aus 6 Ländern an, wobei sich jedes Team an bestimmte Vorgaben und ein Finanzbudget halten muss. Ein Feuerwerk besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil der Pflicht wird circa 1 Minute Feuerwerk ohne musikalische Begleitung abgeschossen, wobei die Teams eine Farbvorgabe erhalten; dieses Jahr Violett - Grün. Danach kommt der zweite Teil der Pflicht, bei dem die Teams eine circa 4 minütige lange Musikvorgabe erhalten. Dieses Jahr war es ein Medley aus Verdis "Zigeunerchor", dem "Hummelflug" von Rimski-Korsakow und Griegs "In der Halle des Bergkönigs".

Der Höhepunkt jedes Feuerwerks ist die Kür, bei der sich die Teams 10 Minuten lang unter dem Motto "My Country" kreativ relativ frei entfalten können. Dabei sollten sie ihre Länderfarben und Musik von einheimischen Künstlern verwenden.

Bewertet wird von einer Fach- und einer Kreativ-Jury sowie vom Publikum vor Ort. Der Fachjury geht es vor allem um die Kreativität, die Vielfalt von Farben und Effekten sowie die Synchronisation zur Musik und die technische Ausführung. Die Kreativjury und das Publikum urteilen eher „aus dem Bauch heraus“.

Die Feuerwerke

Die Pyronale startete pünktlich und bei bestem Feuerwerkswetter mit dem spanischen Team "Pyrotecnia Caballer". Das spanische Temperament war vor allem an vielen Feuerraketen und der rot-weißen Farbgebung erkennbar. Das Publikum war angetan, doch noch nicht emotional mitgerissen, möglicherweise lag dies auch an der rein musikalischen Kür ohne Gesang.

Als zweites Team trat England mit "Pyrotec Fireworks" an. Dies war nicht nur mein persönliches Highlight, wie auch an der Stimmung im Publikum bemerkbar war. Synchronität zur Musik von Queens "We will rock you" und dem "Hallelujah" sowie einer einzigartigen türkisen Feuerwerksfarbe, welche so noch nicht zu sehen war, brachten dem englischen Team den zweiten Platz in der Gesamtwertung.

Den Publikumspokal bekam am Freitag das Deutsche bzw. Berliner Team "Potsdamer Feuerwerke". Sie lieferten vor allem ein bombastisches Finale mit Weiß-Silber Herzen am Nachthimmel und begeisterten mit deutschen Künstlern wie Jan Delay, Farin Urlaub und Nena. In der Gesamtwertung erreichte das Team aus Berlin den 3. Platz.

Der zweite Feuerwerksabend startete mit der Slowakei mit "Privatex Pyro" zu ruhiger slowakischer Musik und zauberhaften Goldregeneffekten. Ein gelungener Start in den Finaltag der Pyronale 2015.

Finnland ging mit dem Team "Pyrostar Finland" an den Start und brachte das Publikum mit prächtigen Feuerblumen zu bekannten finnischen Künstlern wie Apocatyptika, Sunrise Avenue und The Rasmus in Ekstase.

Doch der absolute Liebling beim Publikum sowie bei der Jury war das Team aus Mexico "Fireworks Martarello Ramos". Stimmungsvolle Musik, eine Wand von Explosionen am Himmel, absolute Synchronität und sogar ein "MEXICO" Schriftzug aus Fontänen am Boden brachte den Publikumspreis für Samstag und den ersten Platz, also Gold, in der Gesamtwertung. Herzlichen Glückwunsch!

Verabschiedet wurde das Publikum an beiden Pyronale Abenden durch ein Abschlussfeuerwerk der Firma Flash Art, die auch die technische Leitung beim Aufbau der Pyrotechnik übernahm. Ein gelungener Abschluss für ein tolles Event.

Jetzt schon Tickets für 2016

Für die Pyronale 2016 haben sich bereits 70 Teams angemeldet, aus denen dann sechs ausgewählt werden. Die 11. Pyronale findet am 9. und 10. September 2016 wieder auf dem Maifeld am Olympiastadion statt. Tickets sind bereits erhältlich. Und allen die einen Tribünenplatz wollen lege ich ans Herz die Tickets rechtzeitig zu kaufen, da dieses Jahr die Tribünen ausverkauft waren. Ich freue mich schon sehr auf nächstes Jahr.

Kai-Oliver Moser (auch Fotos)

Noch ein Foto von 2014


 

Den Sonderzug nach Pankow zelebrierte Udo Lindenberg und sein Panikorchester erst zum Ende der dreistündigen fulminanten Bühnenshow.
Zuerst erstürmen rund 60.000 Besucher, die in vielen Sonderzügen kamen, das Berliner Olympiastadion. Der türkisch-deutsche Comedian Bülent Ceylan heizte im Vorprogramm das Publikum gut ein und vertrieb die letzten Regenschauer. Ein herrlich milder Sommerabend verwandelte das Stadion in eine bunte Rockarena. Das Raumschiff von Udo Lindenberg nimmt 2015 Kurs auf drei deutsche Städte, darunter natürlich Berlin.

Foto: Tine Acke
In einer offenen Gondel schwebt Udo Lindenberg zu „Odyssee-Klängen“ über die Köpfe der Besucher ein. Einmal einen Eierlikör gurgeln und die „Goldene Stimme“ wird wieder geschmeidiger. Der Maler der bekannten Likörelle zelebriert auch gerne diese Eigenart. Jedenfalls merkt man, dass Udo (69) topfit ist. Daran ändern auch die dunkel geschminkten Augen unter der großen Sonnenbrille nichts.

Mit „Ich mach mein Ding“ startet der 69-jährige Rocker und trifft das Freiheitsgefühl seiner Generation: „Ich nehme eure Liebe dankend entgegen und gebe sie zurück. Es ist ein Hammer hier!“ Im Laufe des Abends wird Udo noch oft seine Begeisterung zeigen und meistens ein „Yeah“ als Ausrufezeichen hinzufügen. Und seine Fans sind mit Udo sehr zufrieden. Eine ganze Reihe von männlichen Anhänger hatten auch ein mehr oder weniger perfektes Udo-Lindenberg-Outfit an: Hut, dunkle Sonnenbrille und den leicht schlaksigen, elastischen Gang imitierend.

Foto: Tine Acke
Udos Sprache ist bekanntermaßen etwas nuschelig, aber genau das ist Udo und das wollen auch seine Fans so. Mit seinem jungen Freund Clueso und „Cello“ startet er die Reihe der vielen special guests bei dieser „Familienfeier“, wie Udo selbst den Abend nennt. Auch gut zum mitsingen ist der lyrisch gefühlvolle  „Ich lieb dich überhaupt nicht mehr“ –Song. Eindeutig positioniert sich Udo schon immer gegen Kriege, Aufrüstung, Nazis und Fremdenhass. Auch diesmal stellt er seine Überzeugung klar und die Menge applaudiert begeistert. Bei „Wozu sind Kriege da?“ wird der gefühlvolle und gesellschaftskritische Künstler von einem Kinderchor begleitet. Udo schreit laut und vernehmlich, auch wenn er auf die dunkle Geschichte des Olympiastadions zu sprechen kommt: „Nazis brauchen wir nicht mehr…diese neuen Nazischweine! Nazis: Nein danke!“ Einen neuen Song hat er nach einer Begegnung in einem Containerdorf von Flüchtlingen geschrieben. Hier hat ihm die Boxerin Susi Kentikian ihre leidvolle Flüchtlingsgeschichte erzählt. Für Udo sind diese persönlichen Treffen das Entscheidende und er ist über das sächsische Freital erschüttert: „Wo sollen die Flüchtlinge denn hin? Zu ihren Mördern? Zur ISIS?“ Udo Lindenberg will die „Bunte Republik Deutschland“ und besingt dies mit seinen musikalischen Freunden inbrünstig.

Udo Lindenberg, so etwas wie der Erfinder deutscher Rockmusik und rockiger Balladen, wird im FDJ-Hemd von der Hauptdarstellerin des erfolgreichen Musicals „Hinter dem Horizont“, Josephine Busch, unterstützt. Seine vielen Gäste, zum Beispiel Eric Burdon, Jan Delay, Adel Tawil, Helge Schneider und Otto Walkes kamen musikalisch, mehr oder weniger lange, zum Einsatz. Eine einmalig abgestimmte Show, die keinen Hänger oder Leerlauf hatte. Viele Tänzerinnen und Artistinnen umschwärmten den Rockstar. Die Bühnenanimation und der Sound waren einmalig und Udo hat wohl alles geboten, was möglich war. Sogar die Außerirdischen schwebten in einem Raumschiff ein.

Beim „Mädchen aus Ostberlin“ zeigte das Publikum grenzenlose Begeisterung. Udo ist immer noch von der Zeit des Mauerfalls begeistert: „Das war die schönste Zeit meines Lebens!“

Udo Lindenberg zelebrierte eine rockige Honky-Tonky-Show mit vielen jazzigen Elementen. In Onkel Pös Carnegie Hall wird zum Finale geblasen, die Bühne füllt sich mit allen Mitwirkenden und Udo schwebt zu Candy Jane noch einmal über die Köpfe seiner begeisterten Fans. Udo hat alles gegeben: Udo, wie er leibt und lebt. Das wird vom Publikum mit minutenlangem Applaus gedankt! Eine gigantische tolle Show!

Thomas Moser

Einige Fotoimpressionen von Thomas Moser:



 

Jetzt geht die Party richtig los! Der Orchesterleiter, Arrangeur und Musiker James Last ist seit über 50 Jahren so etwas wie der Party-Meister der Nation. Vor Jahrzehnten gab es fast keine Party, auf der die typische James-Last-Musik fehlen durfte. Jetzt ist der ambitionierte Musiker auf Europatournee gegangen und absolviert seine letzten Auftritte. Es wurde die große Abschiedstournee angekündigt. James Last (86), der gesundheitlich schwere Zeiten durchleben musste und jetzt körperlich noch etwas wacklig wirkt, glaubt auch nicht recht an ein Leben ohne Konzerte. Die Musik ist sein Leben und so verspricht er: „Auf Wiedersehn, ernst gemeint, wir kommen wieder.“ Während des gesamten Konzertes stand James Last, macht lustige Sprüche und gab -kaum merklich- mit der rechten Hand genau den swingenden Takt seiner junggebliebenen Musik an. Ein Musiker durch und durch!

Foto Christian Kaspers (promo) James-Last-Tour 2015

Musik ohne Ende

4000 Besucher sind in die O2-World gekommen und die Stimmung war von der ersten Minute an gut. James Last hat einen einzigartigen Musikmix zusammengestellt. Rocky neben Johann Sebastian Bach, Pop neben Klassik, Partymusik neben getragenen Tönen: Wer hätte sich so etwas sonst getraut? James Last bringt die Stücke aber so zusammen, dass man denkt, dass all diese Vielfalt auch zusammengehört. James Last Sound ist nicht nur Schunkel- und Tanzmusik. Der Sound ist sehr vielfältig: Evergreens, Ohrwürmer und Gassenhauer, Potpourris, Shanty-Musik, Square Dance oder Walzer. Da musste Last nicht lange bitten und der Raum vor der Bühne füllte sich mit tanzenden Fans. James „Hansi“ Last hatte einen Tag vor dem Berlin-Auftritt Geburtstag. Erst kläglich vorsichtig, dann doch kraftvoll, wurde „Happy Birthday“ vom Publikum gesungen.

James Last hat nicht nur Hits und Musik von Anderen arrangiert, sondern auch selbst bekannte Stücke, wie die Traumschiff-Melodie, geschrieben. Einige wurden auch an diesem Abend präsentiert. Besonders beeindruckend war „Der einsame Hirte.“ Diese Melodie von 1977 wurde mehrmals als Filmmelodie genutzt. Der bekannteste Film war wohl „Kill Bill“ von Quentin Tarantino.

Einzigartig und heute etwas Besonderes: ein großes Tanzorchester

Im Orchester von James Last sind einmalige Musiker. Über 30 Musiker bevölkern die Bühne, die jungen Streicherinnen und Streicher haben richtig Spaß und zeigen dies auch. Sie wippen, klatschen, Tanzen und machen Quatsch. Alles sehr passend und kurzweilig. Die fünf Sängerinnen und Sänger sind mehr als ein Chor. Einmalige Solostimmen, die aber auch gemeinsam optimal harmonieren!

Eine interessante Ausstellung über James Last und ein Fan

Im Tempelhofer MedienPoint, in der Werderstraße 13 –ganz in der Nähe der ufaFabrik, findet noch bis zum 5. Mai 2015 eine kleine aber feine James-Last-Ausstellung statt. Unter dem Motto „50 Jahre Non-Stop Dancing – James Last” wurde eine interessante Hommage an den großen Musiker mit über 150 Exponaten zusammengestellt.

Der ausgewiesene James Last Fan, Günter Krüger und seine Frau Karin, haben Hansi Last und seine Frau Christine persönlich kennengelernt. Krüger hat natürlich das Berliner Konzert besucht und war begeistert: „Es war erfreulicherweise viel besser als in Hamburg. Da waren der Sound und die Stimmung längst nicht so gut.“ Jetzt überlegt Krüger, ob er noch das Köln-Konzert besucht. Bei der Ausstellung in Tempelhof kann man auch eine goldene Last-Schallplatte bewundern, die James Last dem ehemaligen Radio-Musikchef und Ausstellungsmacher, Henning Hamann, geschenkt hatte. Diese Geschichten erfährt man beim Ausstellungsbesuch.

Musik ist sein Leben!

Der Veranstalter stellt Last so vor: „Hans James Last ist ein Gute-Laune-Mensch, einer, der das Leben leicht und seine musikalische Arbeit sehr ernst nimmt. Das Ergebnis sind bombastische Shows, in denen sich alle miteinander in ausgelassenster Partystimmung verbunden fühlen, Mütter mit ihren Töchtern Walzer tanzen oder der Chef sich mit seinen Mitarbeitern in einer langen Polonaise verbandelt. Wer im Alltagsstress steckt, verzweifelt und verdrossen ist, dem sollte man einen Abend mit „Hansi“ und seinen Musikern verordnen. Denn am Ende des Konzerts schwingt ein jeder in Glückseligkeit.“ Und dem ist dann noch kaum etwas hinzufügen!

Das Berliner Publikum war begeistert und applaudierte stehend dem großen Meister und sympathischen Menschen. Ob er wirklich wieder kommt? Die Berliner würden sich jedenfalls freuen. Aber selbst wenn Last nicht mehr auf Tournee geht. Er wird mit Musik weitermachen. Denn Musik ist sein Leben!

Thomas Moser


 

Das Schlosspark Theater Berlin hat mit „Das Lächeln des Barrakuda" von Esther Vilar witzige und niveauvolle Unterhaltung auf die Bühnenbretter gezaubert.

Der Zauberer der Regie war Thomas Schendel, selbst Schauspieler, der damit schon bereits die 8. Produktion im Schlosspark Theater gelungen gestaltet hat. Schauspielerisch wurde das Stück um Macht, Liebe und Sex mit viel Temperament und Leidenschaft einmalig gekonnt von den Schauspielern Eleonore Weisgerber und Ulrich Gebauer, beide aus vielen Fernsehproduktionen bekannt, umgesetzt.

Zum Schlussapplaus ist auch Esther Vilar (Mitte) auf der Bühne.
Die Autorin Esther Vilar wurde als Schriftstellerin mit ihrem Buch „Der dressierte Mann" bereits 1971 bekannt. Sie war Gast bei der Premiere. Auch diesmal ein Thema von Vilar, das sie schon jahrzehntelang begleitet und mit einer klaren Wortwahl das Spiel von Frau und Mann skizziert. Esther Vilar zu der aktualisierten Fassung ihres Werkes: „Es wäre mir unmöglich gewesen, dieses an die Geschichte von Bill und Hillary Clinton angelehnte Bühnenstück nicht zu schreiben. Zu sehr habe ich mir all diese Jahre gewünscht, einmal eine Frau an der Spitze der US-Politik zu sehen.“

Der amerikanische Präsidentschaftskandidat Frank Marvin, gekonnt gespielt von Ulrich Gebauer, will dem gesellschaftlichen Ruin (Staatsbankrott, Umweltzerstörung und marode Sozialsysteme) ein Ende setzen. Dabei wird er von seiner Frau Deborah Marvin, einer brillanten Anwältin, unterstützt und fast getrieben. Die Ehefrau wird wunderbar von der beliebten Schauspielerin Eleonore Weisgerber gespielt. Und es kommt, wie es kommen musste. Die jahrelange blonde Liebschaft bringt die Ehe und Karriereplanung beider Protagonisten ins Wanken. Oder wusste die gehörnte Frau schon lange von der Liebelei und erhoffte sich dadurch, quasi durch die Hintertür, die Macht der Frauen in der Politik zu etablieren? Eine Talk-Show mit Deborah soll besonders die weibliche Wählerschaft die Liebschaft des Mannes vergessen lassen. Es geht schließlich um den Präsidenten, und nicht um den Papst, wie Deborah es treffend nennt.

Eine wahrhaft starke Frau hat ihren Weg in eine bessere Zukunft ganz genau im Auge. Verletztheit und Verliebtheit sind oft kaum zu trennen. Eine Art Jobsharing im Präsidentenamt, wäre das eine Chance für die Zukunft? „Einen ausgekochteren Partner als dich könnte ich für diesen Job sicherlich auf der ganzen Welt nicht finden," sagt Frank aus tiefer Überzeugung zu seiner Frau, der von der Presse das Lächeln eines Barrakudas, eines nicht so prachtvollen Raubfisches, nachgesagt wird.

Manchmal mutet das bereits am 8. Juni 1994 am Wiener Theater in der Josefstadt uraufgeführte "Lächeln des Barrakuda" wie ein Einpersonenstück an, da die weibliche Rolle inhaltlich und schauspielerisch den dominierenden Part innehat. Aber die schauspielerische Harmonie sorgt für einen ausgewogenen schönen Theaterabend.

Die Film-Einspieler mit Oliver Mommsen und Navina Heyne bringen eine abwechslungsreiche Variante in das Stück.

Intendant Dieter Hallervorden hat wieder das richtige Händchen bei der Auswahl des Stückes bewiesen. Die Premiere am 7. Februar begeisterte das Publikum. Gute kurzweilige Unterhaltung, jenseits von Klamauk!

Thomas Moser (auch alle Fotos)


 

31. Januar 2015 Das Zirkuszelt vom Berliner Tempodrom verwandelt sich in „Die verbotene Stadt“, wenn der „Große Chinesische Nationalcircus“ mit einem grandiosen Circusprogramm die Zuschauer verzaubert und fasziniert. Einzigartige Circuskunst auf hohem Weltniveau! Das Programm hat eine schlüssige Handlung, das vom Leben und der Kunst an Chinas Kaiserhof erzählt. Deutsche Erzähltexte begleiten angenehm durch die Vorstellung und die einzelnen Circus-Nummern werden ohne viel Schickimicki spektakulär präsentiert.

Das Ganze ist hundertprozentig kompatibel für den europäischen Markt. Obwohl man sich in das Reich der Mitte versetzt fühlt, muss man als Europäer nicht ständig ungewohnte Klänge von chinesischer Musik hören. Viele klassische und auch jazzige Elemente begleiten die einzigartigen Künstler. Was hinter den Kulissen passiert, ist eine euroasiatische Kooperation um ein Kulturprojekt. Raoul Schoregge, als kreativer Kopf der Gruppe, möchte sich deshalb als Mittler zwischen den Kulturen verstanden wissen: „Der Chinesische Nationalcircus als Brücke zwischen den Menschen!“

Im nicht ganz ausverkauften Tempodrom werden Tanz, Spiel, Akrobatik und chinesische Kampfkunst gelungen kombiniert. Verschiedenartige Stuhl-, Fahrrad und Menschenpyramiden lassen die Zuschauer staunen. Seilspringen wird mit mehrfachen Salti aus dem Stand dargeboten und gekreuzte Seile in Wellenform geschwungen, werden einmalig mit Lasso-Einlagen verknüpft. Kartenzauberei und ein wenig Clownsklamauk lockern auf eine sehr angenehme Art und Weise das spannende Programm ab. Es gibt viel Jonglage zu bewundern. Neben einigen witzigen Hut-Jonglagen sind die Fußakrobatikteile für das begeistere Publikum der Renner. Tische werden liegend mit den Füßen synchron in alle Richtungen bewegt, am Tuch und Seil und in den unmöglichsten Konstellationen verdrehen sich Körper „wie von selbst“ in die unmöglichsten Richtungen. Das tut schon beim Zuschauen weh und man will nicht wirklich wissen, wieviel Tränen hier in den jahrelangen Proben geflossen sind.

Der Chinesische Nationalcircus überzeugt mit spektakulären Künsten, ohne dass man auch nur in einer Minute den Eindruck hat, dass hier dem Wahnsinn von immer mehr, höher und besser gefrönt wird. Die Handlung, mit den ergreifenden Geschichten zwischen Kaisern, Konfuzius, Karma und Konkubinen, ist von Länge und Inhalt genau richtig. Leise und kraftvoll ist das Programm eine gelungene europäische Variante, um das alte China lebendig werden zu lassen.

Der Chinesische Nationalcircus war jetzt nur einen Tag in Berlin. Tag für Tag reisen die Künstlerinnen und Künstler in Europa von Ort zu Ort. Die nächste chinesische Circus-Sensation würde ich mir, an Ihrer Stelle, nicht entgehen lassen!

Thomas Moser (auch Fotos)

http://www.chinesischer-nationalcircus.eu

http://www.semmel.de




Fotos Thomas Moser


 

Langjährige Liebesbriefe auf Papier, statt ganz schnell mal eine SMS oder WhatsApp-Nachricht! Wo gibt es denn heute noch so etwas?

Das Schlosspark Theater Berlin hat sich an ein Bühnenstück aus dem Jahr 1959 von Jerome Kilty (1922-2012), einen US-amerikanischen Schauspieler und Autoren, herangewagt. Es geht um einen hoch emotionalen Briefwechsel zwischen dem irisch-britischen Dramatiker G.B. Shaw und der britischen Schauspielerin Beatrice Stella Campbell, der auf die Bühne gebracht wird.

Das Wagnis mit diesem Zwei-Mann-Frau-Stück ist geglückt! Ein Briefwechsel auf einer Bühne darzustellen, ist wohl immer ein schwieriges Unterfangen. Aber dank der besonderen Schauspielkunst von Brigitte Grothum und Achim Wolff, zwei überaus beliebten Schauspielern, konnte der Spannungsbogen gehalten werden. Nicht ganz einfache Kost im Sinne von purer Spaß-Unterhaltung, aber eine Besinnung auf eine tiefgründige Freundschaft und Liebe. Ich denke, ein besonders hoch einzuschätzender Wert in unserer schnelllebigen Zeit. Das Ganze ist eine sehr gelungene Regiearbeit von Philip Tiedemann.


„Wir beide wollen Ihnen heute eine Liebesgeschichte erzählen, wie sie sich aus dem Briefwechsel ergibt zwischen dem großen Dramatiker und Vegetarier Bernard Shaw und der fleischessenden Schauspielerin Beatrice Stella Campbell“, so beginnt dieser berühmte, längst zum „Klassiker“ gewordene Bühnendialog. „Dear Liar“ basiert auf einer 1952 – zwei Jahre nach Shaws Tod – erschienenen Korrespondenz, die den lebenslangen Kleinkrieg einer ebenso kratzbürstigen wie leidenschaftlichen Zuneigung offenbart. Ende des 19. Jahrhunderts hat sich der Star der Londoner Bühnenwelt Stella als junge Schauspielerin Hals über Kopf in den damals 45jährigen George Bernard Shaw verliebt. Im Programmheft wird treffend die Beziehung beschrieben: „…liegen sich dauernd selig in den Haaren, reizen einander, verwunden einander, sind bockig, frech, ironisch und albern – und lieben sich doch auf eine merkwürdige bizarre wie eindrucksvolle Weise…“ Campbell selbst schrieb über den Briefwechsel: „Ihre Briefe sind ein Karneval von Worten.“ Shaw schrieb für Stella die Rolle des Blumenmädchens Eliza Doolittle in „Pygmalion“. Seit der deutschsprachigen Erstaufführung wurde der „Geliebte Lügner“ immer wieder an deutschen Theatern gespielt.

Die Premiere am 10. Januar 2015 begeisterte die Zuschauer im Steglitzer „Schlosspark Theater Berlin“ von Dieter Hallervorden. Die Schauspieler haben die Herausforderung des Stückes mit Bravour gemeistert!

Thomas Moser

Bühne & Kostüm: Stephan von Wedel

Musik: Henrik Kairies

Regieassistenz Viktoria Feldhaus

http://schlosspark-theater.de





Alle Premiere-Fotos Thomas Moser - BerLi-Press


 

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